Worum geht's beim Klimaplan 2030?
Vor sechs Jahren wurde der Masterplan 100% Klimaschutz beschlossen. Die zentralen Ziele bis 2050 lauten: Weitgehende Treibhausgasneutralität in Göttingen, die Halbierung des Endenergieverbrauchs sowie eine Deckung des Restbedarfs durch regionale Erneuerbare Energiequellen. Die Daten aus der jüngsten Energie- und Treibhausgasbilanz zeigen jedoch, dass die gesteckten Ziele mit dem jetzigen Tempo verfehlt werden. Es sind verstärkte Anstrengungen nötig, um die Ziele zu erreichen.
Mit dem Klimaplan 2030 werden die Strategien aus dem Masterplan deshalb angepasst und neue Projekte für die kommenden zehn Jahre entwickelt. Die Fortschreibung des Plans wird trotz der Corona-Pandemie weiterverfolgt, denn die Klimakrise stellt ebenfalls eine globale Herausforderung mit noch weiterreichenden Folgen dar, die dringliches Handeln erfordert.
Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. So sollen möglichst viele verschiedene Menschen und Institutionen der Göttinger Stadtgesellschaft mitwirken.
Deshalb werden drei Gruppen beteiligt:
- Zivilgesellschaft: Bürger*innen können auf der Klimaplan-Website bis zum 31. August Ideen und Anregungen einbringen. Diese werden von der Fachverwaltung geprüft und eingeordnet, um sie diskutieren, weiterentwickeln und in die langfristige Planung einarbeiten zu können. Wer schon an einem konkreten Klimaschutz-Projekt arbeitet oder eines plant, kann das Vorhaben skizzieren und hier online beim Projekt-Wettbewerb teilnehmen. Besonders innovative Projekte werden von einer Jury ausgewählt und bei der weiteren Umsetzung unterstützt. Im Juni 2020 startete darüber hinaus eine Klimaschutz-Befragung. Rund 8.000 zufällig ausgewählte Personen sowie alle Interessierten können sich bis zum 7. August daran beteiligen. Die Teilnahme ist aufgrund der Corona-Pandemie und zur Schonung von Papier-Ressourcen ausschließlich online möglich.
- Institutionen: Institutionen, wie z. B. Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen oder Verbände werden in direkten Gesprächen, Telefoninterviews und Videokonferenzen befragt. Sie entwickeln möglichst eigene Projekte und Maßnahmen als Beiträge zum Göttinger Klimaplan 2030.
- Stadtverwaltung: Die Kommune fungiert beim Klimaschutz als Vorbild, als Versorgerin, als Planerin und Koordinatorin. Dies betrifft in größerem räumlichen Maßstab zum einen den Bereich der Stadtentwicklung, z.B. bei der Erschließung und Planung neuer Wohn- und Gewerbegebiete oder bei Verkehrsplanungen. Zum anderen umfasst dies im direkten Wirkungskreis beispielsweise die Sanierung und den Betrieb der stadteigenen Gebäude, die Beschaffung neuer Waren oder die betriebliche Mobilität der Stadtangestellten. Die Stadtverwaltung entwickelt deshalb eigene Maßnahmen, um den Klimaschutz voranzubringen.
Zu diesen Themen sind Ideen und Anregungen gefragt:
- Bauen und sanieren: Wie kann der Wärme- und Stromverbrauch im Gebäudebestand und im Neubau gesenkt werden?
- Energie erzeugen und bereitstellen: Welche Ideen habt ihr, um den erneuerbarer Energien in Göttingen zum Durchbruch zu verhelfen? Wie kann die Energiewende in Göttingen gelingen, damit der Energiebedarf zukünftig komplett durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann?
- Mobil sein und transportieren: Welche Vorschläge habt ihr, um die Verkehrswende in Göttingen voranzubringen?
- Arbeiten und wirtschaften: Welche Ideen habt ihr für ein nachhaltiges Arbeiten und Wirtschaften in Göttingen?
- Nachhaltig leben: Wie kann ein gesellschaftlicher Wandel gelingen, der Lebensweisen ermöglicht und erleichtert, die weniger Ressourcen und Energie verbrauchen?
- An den Klimawandel anpassen: Die Klimakrise ist bereits in vollem Gange. Welche Ideen habt ihr, um mit den Klimaveränderungen umzugehen und Göttingen widerstandsfähiger gegenüber Extremereignissen zu machen?
- Sonstiges: Die Klimakrise betrifft sämtliche Gesellschaftsbereiche. Ihr habt Ideen für ein klimagerechtes Göttingen, die über die oben genannten Themen hinausgehen? Dann teilt sie uns mit!
Weitere Infos zu diesen Themen findet ihr hier.